Snapshots

Snapshots,
Momentaufnahmen,
Polaroids.
Aufgehängt im Rahmen.
Erinnerungs-Mosaik-Stückchen.
Bei denen irgendwo zwischendrin ich bin.

Snapshots,
Momentaufnahmen,
Polaroid.
Aufgehängt in Rahmen.
Erinnerungs-Mosaik-Stückchen
Bei denen zwischendrin irgendwo ich bin.

Ich denk an Sommer im trockenen Gras.
Zum ersten Mal Gras seit ner halben Ewigkeit, wie beim ersten Mal wars.
Gebannt zum Himmel geschaut und die Show, die er für uns aufgetischt hat, war wow, enthusiastisch Applaus.
Alexi Murdoch, Orangener Himmel, Picasso-Wolken.
Träume in Pastell mit dem Universum uns selbst verschmolzen.
Ich denk das sind wir eh, wir sehen's nur fast nie.
Ich denk an das, was wir nicht gesagt haben - und das war deep.
Ich denk an Wasser aus Gartenschläuchen und wie selbstverständlich das für uns heute ist, doch weiß nicht wie lange... Alles ist endlich.
Ich denk an Feigen am Baum, dieses Jahr kaum zu finden -
und all die Jahre davor konntest du darin fast ertrinken.
Ich denk an hinten den großen Plastiktisch decken, mit kitschigen gelben Plastiktischdecken, "let's meet at seven".
Ich denk an Englisch und Deutsch gemischt mit Französisch und Ukrainisch.
Den Sprung in den mitternachtskalten Pool, weil's schön ist.
Ich denk an Großmama, Großpapa, an Familientrauma.
Und dass für mich als Kind, unschuldig, Urlaub da n Traum war.
Ich denk an Selbstzensur.
Ich denke: wen interessiert das nur?
Ich denk, dass Musik halt das ist: Emo pur.
Ich denk an schwere Zeiten, ständiges streiten mit meinen Schattenseiten.
Ein Kampf, den ich nur verlieren kann, doch ich fight ihn.
Ich denk an Indien, erstes Mal tief im Keller,
das Dunkel meiner Geschichte durch Tränen gefiltert wurde heller.

Snapshots,
Momentaufnahmen,
Polaroids.
Aufgehängt in Rahmen.
Erinnerungs-Mosaik-Stückchen.
Bei denen irgendwo zwischendrin ich bin.

Snapshots,
Momentaufnahmen,
Polaroid.
Aufgehängt in Rahmen.
Erinnerungs-Mosaik-Stückchen
Bei denen zwischendrin irgendwo ich bin.

Ich denk nicht dran, dass ich sterblich bin, ey, zumindest selten.
Nicht ohne Not, dabei kann der Tod mir beim Leben helfen.
Ich denk nicht dran, den Papierkram nicht zu verdrängen,
denn wo kämen wir denn hin, würde ich nur im Bürojob hängen?
Ich denk nicht dran, doch die Schufa sendet mir Schreiben, weil ich nicht dran gedacht hab 39,90 zu begleichen.
Ich denk nicht dran, dass mich die Gedanken erreichen - Ignoranz hab ich mir antrainiert, zum Wohl des kreativen Geistes.
Ich denk nicht dran, wie der Winter wird.
Nach den zwei Jahren Covid ist meine Kapazität für die Kälte eingefriert.
Ich denk nicht dran, dass es eigentlich eingefroren heißt.
Deutsch ist meine Sprache, doch ich bin der, der sie schreibt.
Ich denke nicht daran. Ja woran denk ich denn nicht?
Ich durchwühl den Kopf und dann denke ich.
Doch bin das Denken ich? Ich denke nicht.
Ich denk nicht an in 10 Jahren.
Denn ich hätt mir vor 10 Jahren auch nicht sagen können, dass ich hier sitz.
Und welche Pläne von mir es heute nicht mehr gibt.
Ich denke nicht, dass Gott uns auslacht, sie macht sich aus uns nur nichts.
Und alles - Ich denke nicht, dass das falsch ist, oder schlimm ist.
Ich denke nicht und trotzdem bin ich.
Ich denke nicht, dass es irgend nen tieferen Sinn gibt, außer: Liebe innig!
Finish.



Credits
Writer(s): Tim Junge
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