Abendgebet

Die Dämmerung bricht an -
und ich spüre, wie auch in mir
die Schatten der Angst länger werden
und Finsternis nach meiner Seele greift.

Zwei Hoffnungen streiten in mir:
die eine, dass der Abend komme
und die Mühsal des Tages hinter mir liege;
die andere, dass der Tag bleiben möge,
damit die Dunkelheit sich meiner nicht bemächtige.

Ich sehne mich nach meinem Bett –
Ich fürchte mich zugleich davor,
mich weit entfernt von jeglichem Schlaf -
im Kreisen meiner Gedanken zu verfangen.

Wie lang ist es her,
dass ich gut geschlafen habe?
Wie lang,
dass ich morgens voll Tatendrang den Tag begonnen habe?
Wie lang, dass schöne Träume in meiner Seele wohnten?
Wie lang,
dass das Licht des Tages für mein Sorgen gereicht hätte?

Gott, hier bin ich.
Der Psalmbeter sagt,
dass er
"liegt und schläft ganz mit Frieden;
weil Du, Herr,
ihm hilfst, dass er sicher wohnt!"

Ich rufe Dich an, Dich, der Du ihm Frieden und Schlaf geschenkt hast,
dass Du auch meiner Unruhe heute Nacht eine friedliche Wohnung bereitest,
in der ich sicher und bewahrt schlafen kann.
Noch zaghaft ist mein Vertrauen in Dich,
doch ohne Deinen Frieden will ich heute Nacht nicht sein.
Erhöre mich, gnädiger Gott!
Amen



Credits
Writer(s): André Simonsson
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