Das Lied von der Erde: II. Der Einsame im Herbst (Live)

Herbstnebel wallen bläulich übern See;
Vom Reif bezogen stehen alle Gräser;
Man meint, ein Künstler habe Staub vom Jade
Über die feinen Blüten ausgestreut.

Der süße Duft der Blumen is verflogen;
Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.
Bald werden die verwelkten, gold'nen Blätter
Der Lotosblüeten auf dem Wasser zieh'n.

Mein Herz is müde. Meine kleine Lampe
Erlosch mit Knistern, es gemahnt mich an den Schlaf.
Ich komm' zu dir, traute Ruhestätte!
Ja, gib mir Ruh', ich hab' Erquickung not!

Ich weine viel in meinen Einsamkeiten,
Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange.
Sonne der Liebe, willst du nie mehr scheinen,
Um meine bitter'n Tränen mild aufzutrocknen?



Credits
Writer(s): Gustav Mahler, Hans Bethge, Reinbert De Leeuw
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