Wagner: Die Walküre / Act 1 - Szene 2: "Müd am Herd fand ich den Mann"

Müd' am Herd fand ich den Mann:
Noth führt' ihn ins Haus.
Du labtest ihn?
Den Gaumen letzt' ich ihm;
gastlich sorgt' ich sein!
Dach und Trank dank' ich ihr:
willst du dein Weib drum schelten?
Heilig ist mein Herd:
heilig sei dir mein Haus!
Rüst uns Männern das Mahl!
Wie gleicht er dem Weibe!
Der gleißende Wurm
glänzt auch ihm aus dem Auge.
Weit her, traun! kamst du des Wegs;
ein Roß nicht ritt, der Rast hier fand:
welch' schlimme Pfade schufen dir Pein?
Durch Wald und Wiese,
Heide und Hain,
jagte mich Sturm und starke Noth:
nicht kenn' ich den Weg, den ich kam.
Wohin ich irrte, weiß ich noch minder:
Kunde gewänn' ich dess' gern.
Dess' Dach dich deckt, dess' Haus dich hegt,
Hunding heißt der Wirth;
wendest von hier du nach West den Schritt,
in Höfen reich hausen dort Sippen,
die Hundings Ehre behüten:
gönnt mir Ehre mein Gast,
wird sein Name nun mir gennant.
Träg'st du Sorge mir zu vertrau'n,
der Frau hier gib doch Kunde:
sieh, wie gierig sie dich frägt!
Gast, wer du bist, wüßt' ich gern.



Credits
Writer(s): Sheldon Lee Curry, Richard Wagner
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