Winterreise, D.911: 1. Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen mit manchem Blumenstrauss.
Das Mädchen sprach von Liebe, die Mutter gar von Eh',
das Mädchen sprach von Liebe, die Mutter gar von Eh'
nun ist die Welt so trübe, der Weg gehüllt in Schnee,
nun ist die Welt so trübe, der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen nicht wählen mit der Zeit,
muss selbst den Weg mir weisen in dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten als mein Gefährte mit,
es zieht ein Mondenschatten als mein Gefährte mit,
und auf den weissen Matten such' ich des Wildes Tritt,
und auf den weissen Matten such' ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen, dass man mich trieb hinaus?
Lass irre Hunde heulen vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern,
Gott hat sie so gemacht,
von Einem zu dem Anderen,
Gott hat sie so gemacht.

Die Liebe liebt das Wandern,
fein Liebchen gute Nacht!
von Einem zu dem Anderen,
fein Liebchen gute Nacht!

Will dich im Traum nicht stören,
wär' Schad' um deine Ruh,
sollst meinen Tritt nicht hören,
sacht, sacht die Türe zu!
Schreib' im Vorübergehen, ans' Tor dir: gute Nacht,
damit du mögest sehen, an dich hab' ich gedacht.

Schreib' im Vorübergehen ans' Tor dir: gute Nacht,
damit du mögest sehen, an dich hab' ich gedacht,
an dich hab' ich gedacht.



Credits
Writer(s): Franz Schubert, Gregor Meyer
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