Ein Tag in dem Leben von...

Durch Fensterscheiben strahlen Sonnenstrahlen in sein Gesicht
Er erwacht aus einem Traum und lässt die Fabeln hinter sich
Und da fragt er sich, was dieser Tag wohl mit sich bringt
Als er, an diesem schönen Tag, das Tageslicht erblickt
Seine Decke fällt zu Boden, als er sich aus seinem Bett erhebt
Sich erst mal umschaut und dann rüber zu dem Fenster geht
Er sieht das Lego, das seit gestern in der Ecke liegt
Darüber hängt sein Bild, das tausend bunte Flecken zählt
Er selbst hat es gemalt, er()kennt die Form und was es aussagt
Er denkt noch drüber nach, als er das Fenster aufmacht
Sieht er stapelweise Zeitungen, gleich vor ihm in der Ausfahrt
"Ob das was ausmacht, wenn ich die erst morgen austrag?"
Seinen Auftrag verschiebt er somit gerne auf den nächsten Tag
Setzt sich auf den Sessel und schaltet seinen Fernseher an
Ein komischer Politiker begegnet ihm mit Redeschwall
Er schaltet um, weil er, auf jeden Fall, sowas nicht sehen mag
Sein Interesse daran ist winziger als winzig
Er begibt sich auf die Suche, sucht etwas Bestimmtes
Etwas Witziges, so wie Die Schlümpfe oder Die Simpsons
Und er wünscht sich, er wäre längst schon fündig
Nur leider merkt er bald, dass das wohl nicht der Fall ist
Denn er findet kein Gefallen, an dem, was heut Programm ist
Also sieht er keinen Grund dazu, dass er den Fernseher anlässt
Er sagt sich: "na gut, dann mach ich halt was andres"
Nimmt sein Fußballstickeralbum und zieht sich seine Schuhe an
Ihm ist grad was eingefallen und zwar ein ziemlich cooler Plan
Er läuft die Treppen runter und kommt sehr bald auch unten an
Fängt sich gleich zu sputen an. So schnell wie's geht zum Supermarkt!
Er läuft durch die Regale, auf der Suche nach 'ner Süßigkeit
Und selbst zu dieser frühen Zeit spürt er keine Müdigkeit
Nur eines, das fühlt er gleich: heute ist es ziemlich heiß
Deswegen gönnt er sich, auf jeden Fall, heute ein kühles Eis
Ne coole Idee, die ihn sogleich zum Lächeln bringt
Und er fängt laut zu lachen an, denn er erblickt die Metzgerin
Die an der Theke steht und ihm mit ihren Händen winkt
Sie hat darin 'ne Scheibe Wurst, die sie ihm schenken will
Mit 'nem Grinsen im Gesicht stellt er sich an der Kasse hinten an
Vor ihm fängt ein junger Mann ziemlich krass das Schimpfen an
Mit Anzug und Krawatte, ein total gestresster Businessmann
Der sich nicht so einfach, wie er, mit 'nem Eis erfrischen kann
Und er fragt sich, was geht, denn er kann es nicht verstehen
Was den dazu bewegt, sich so dämlich zu benehmen
Was ist dem sein Problem? Was fehlt ihm um zu sehen
Dass das Leben wunderschön ist, wenn man weiß, es zu verstehen?
Na ja, ihm ist es Wurst, so wie die Scheibe, die er grade aß
Ihm ist es auch einerlei, dass er jetzt noch warten darf
Denn egal, was er so grade macht, er hat dabei 'nen Wahnsinnsspaß
Die Dame an der Kasse hingegen hatte 'nen harten Tag
Die Münze fällt zu Boden, als er bezahlen mag
Weswegen der Kassiererin soeben fast der Kragen platzt
Und weil sie ihn dann anschreit, wie er so etwas wagen kann
Verkneift er sich sein Lächeln und fängt sich erneut zu fragen an
"Sag mal kann das sein? Haben die ein Gefallen dabei
Die ganze Zeit sich anzuschreien? Ey, wollen die gar nicht anders sein?
Mir scheint schon fast, die glauben, es gehöre zum Erwachsensein
Dass man sich aufführt, als wäre man ein Warzenschwein!"
Na ja, ihm soll's egal sein. Er hält lieber die Türe auf
Für den Mann im Rollstuhl, der grad eben seine Hilfe braucht
Er grüßt ihn auch, schiebt dann durch die Türe seine Füße raus
Sucht sogleich den Kiosk auf, bei dem er immer Sticker kauft
Auf dem Weg dort hin sieht er 'nen Kerl, der grad den Bus verpasst
Der Bussfahrer hat ihn bemerkt, die Tür trotzdem zugemacht
Er tat nicht so, als hätte er dazu 'nen guten Grund gehabt
Hat schadenfroh gewunken und dazu noch ziemlich dumm gelacht
Der Kerl ist aggressiv, hätte den am liebsten umgebracht
Er tut fast so, als ob ihm nie etwas so fies gestunken hat
Unser Freund, der steht daneben und er kann es nicht verstehen
Denn wär er einer von denen, würd er sich anders benehmen
Wär er der Bussfahrer, dann käme er dem andern entgegen
Wär er der andere, er würde es eher gelassen nehmen
Doch es sich mit ansehen, darin kann er keinen Sinn sehen
Dafür hat er keine Zeit, denn er muss jetzt noch wo hingehen
Zum Kiosk an der Ecke, um sich Sticker dort zu kaufen
Danach zum Park, um sie dann mit den Kindern dort zu tauschen
Denn manche hat er doppelt und die kann er gar nicht brauchen
Und weil er es nicht erwerten kann, fängt er an zu laufen
Als er ankommt, sieht er den Säufer auf der Parkbank
Der ihn jedes Mal fragt, ob er noch 'ne Mark hat
Der nur daflackt und dass jeden Tag fast
Der sich beklagt, dass das Leben keinen Spaß macht
Er geht zu ihm hin und er schenkt ihm eine Mark
Weil er froh darüber ist, dass er selbst nicht sowas sagt
Denn er kennt nicht so 'nen Schmarrn. Er denkt nicht nicht drüber nach
Weil er ganz genau weiß: es hängt nichts davon ab
Ein Fußball rollt an seinen Fuß. Er schießt ihn gleich zurück
Er rennt rüber zu den Kindern und spielt 'ne Weile mit
Und obwohl er nicht der Beste ist und er auch niemals trifft
Treibt der Spaß, den er hat, ihm ein Lächeln ins Gesicht
Die alte Frau, die hat das nicht, deren Gesicht dem ihres Hundes gleicht
Von Griesgram erfüllt, das die ganze Zeit nach unten zeigt
Sie zerrt an der Leine, die dem Hund fast 'ne Wunde reißt
Ein armes kleines Wesen, das winselt vor Gebundenheit
Sie setzt sich auf die Bank, gebeugt nach vorn in ihre Zeitung
Der Moment ist gekommen, um die Chance zu ergreifen
Denn als sie grad damit beschäftigt ist, Annoncen anzustreichen
Schleicht er sich an, um den Hund sofort zu befreien
Endlich ne sorglose Zeit! er bellt, womit er seine Freude zeigt
Sofort entweicht, nach vorne eilt, wo vorne grad ein Opa schreit
Den Kindern wahre Ordnung zeigt und auf sie böse Worte schmeißt
Worauf er den zu Boden reißt und ihm in seine Hoden beißt
Die Kinder lachen laut, so laut wie es nur sein kann
Unser Freund ist im Gebüsch verschwunden über ein Geheimgang
Und er merkt, dass er schwitzt, denn es ist, wie gesagt, sehr heiß grad
Drum ist eines seiner Ziele auch an diesem Tag das Freibad
Doch der Eintritt ist teuer und er kennt da so ein Loch im Zaun
Er weiß, wie man es anstellt, damit man keinen Groschen braucht
Das Loch ist verschlossen, also klettert er den Pfosten rauf
Landet auf der Wiese und zieht sich seine Socken aus
Keiner sieht ihn hinter der Hecke verschwinden
Er geht in Deckung dort hinten. Er lässt sich echt nicht erwischen
Versteckt im Gebüsch, um noch schnell, in die ecke zu pissen
Sich raus zu schleichen und ein nettes Plätzchen zu finden
Um dann ganz ohne schlechtes Gewissen
Endlich gechillt ein Bisschen auf der Decke zu sitzen
Sich umzuschauen und auf Menschen zu blicken
Und die alle sind irgendwie beschäftigt mit Dingen
Wie zum Beispiel die Mutter mit dem Wechseln von Windeln
Das kleine Kind dort hinten damit, mit dem Fähnchen zu winken
Die Jungs sind voll dabei, um die Wette zu schwimmen
Und die Mädels tauchen tief, um ihre Kette zu finden
Manche essen nen Bissen. Man siehst sie Hähnchen verschlingen
Wie gechillt ist das denn, hierher einen Snack mitzubringen!
Alte hässliche Zicken rauchen dreckige Kippen
Keiner checkt im geringsten, was die da lecker dran finden
Bei den Rettungsringen, da kommt wer heftig ins schwitzen
Meister Bademeister meist mit sehr gehässigen Blicken
Der kann nur meckern und schimpfen, wie von der Zecke gebissen
Verbietet er den Kindern, vom Rand ins Becken zu springen
Den zum weggehen zu bringen, das wär echt mal 'n Ding
Er nähert sich ihm und er berechnet den Wind
Um seine Action zu bringen, setzt er sich hin
Und er lässt einen ziehen, dass es echt derbe stinkt
Um es dann langsam zu packen und seiner Wege zu gehen
Und beim Verlassen des Schwimmbads das Drehkreuz zu drehen
In der Fußgängerzone, dort herrscht reges Geschehen
Und dort muss er heut noch hin, denn eins muss er heut noch sehen
Ein Gitarrist, eine Cellistin und ein lachendes Kind
Eine Münze, die im Geigenkasten versinkt
Die Leute klatschen bestimmt, denn das, was erklingt
Behandelt das, was wir sind. Sie spielen "Dust In The Wind"

Durch Wolkenkratzer strahlen Sonnenstrahlen in sein Genick
Er begibt sich auf den Heimweg, lässt die Stadt nun hinter sich
Und da sagt er sich: "Dieser Tag war ein Gedicht"
Als er an diesem schönen Abend in der Badewanne sitzt
Denn alles passt so, wie es ist. Er kann sich nicht beklagen
Und als er sich dann zu Bett begibt, hört er sich noch mal sagen
"Dieser Tag war ein Gedicht, und sehr schön auch der Abend"
Dann schließt er seine Augen und sein Herz hört auf zu schlagen

Wie fröhlich alle sind, als das Begräbnis dann beginnt
Seine Enkel, die mit ihm den letzten Weg gegangen sind
Die kann man lachen hören und drüber reden, dass es stimmt
Was auf dem Grabstein steht
Er war sein Leben lang ein Kind



Credits
Writer(s): Julius Dattenberger
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link