endstation

Nächster halt
Harthaus

Seh jeden tag den gleichen film, den die db auf ihren fenstern zeigt
Morgens vor und abends rückwärts, der rest ist gleich
Jeden tag ne andere gruppe menschen, die nur bei sich bleibt
Blick gesenkt, einfacher kodex, alle sind eingeweiht
Mit nem sprung durch sich piepsend schließende türen der s8
Beim sprint den abschiedsgruß gerufen und grade geschafft
In jedem geisteszustand und jeder konstellation
Gespräche abrupt abbrechen an meiner station
Deren name sowohl härte doch halt auch herz verspricht
Harthaus heißt ich muss hier raus, sperre mein rad auf
Ja ist ärgerlich, doch dann wir besprechen halt näheres
Wenn man sich demnächst auf nem s-bahn-sitz der gegenrichtung trifft
Wecken uns, wenn einer einschlief
Schnarchend im abteil liegt
Ihm ist übel und der andere packt wie üblich die Spätschicht
Keiner hats eilig, nur gemütlich, genieß den weitblick, der zwar trüb ist
Doch mir genügt es um zu ahnen
Wie der tag zusammen mit der aral vorbeizieht
Und beide leuchten blau
Und du stehst im stau
Während ich so wie adidas drei streifen brauch
Shoutout mvv

Komm erst steigst du ein und dann steig ich zu
Fast allein im abteil, zeit vergeht wie im flug
Komm wir fahren durch
Bis wir fast jede endstation kennen
Müssen lang nicht raus, nicht wie sonst jeden tag
Doch erfahren wenn wir fragen was wir wollen auf der fahrt
Komm wir fahren durch
Und kriegen auf blauem bezug
Von uns kaum genug
Nicht zu dir, nicht zu mir, sondern wohin wir wollen, spinnen mal
Das gesamtnetz, kein ding, wegen meiner isarcard
Draußen stadtsilhouette, grüne wiese danach
Und so finden wir im gleisbett die liegende 8
Verlieren mit jedem halt und jeder stunde wieder mal paar anhaltspunkte
Mit jeder station erweitert sich das bild von der person
Die uns gegenübersitzt, haben uns gesucht und uns gefunden
Sind das viererabteil für uns schon so gewohnt
Dass wir es mit nem batiktuch abschirmen, dass man uns nicht stört
Leise klänge aus der box die man draußen nicht hört
Halbvolle rotweingläser auf dem klappmülleimer
Teppich auf dem boden, doch die stadt zieht weiter
Steigen tiefer ein in die gleisbettdimensionen
Zwischen endstationen genießen wir die zweisamkeit
Winmal hauptbahnhof - zurück ist unsere zeiteinheit
Oder wir oft wir kontrolleuren vormachen, wir hätten keine karte bei
Um sie dann doch zu finden und guten tag zu wünschen
Grade noch in herrsching, ismaning oder schon wieder münchen
Und trifft uns die stellwerksstörung
Vermuten wir erstmal schicksal, dann die weltverschwörung
Hängen in der konsequenz davon abhängig wo wir hängen bleiben
An begrünten abhängen oder der hackerbrücke ab
Manchmal hasse ich diese stadt
Doch liebe sie in altbekannten gleisbestimmten endlosschleifen
Also komm wir steigen ein und fahrn jetzt los
Soweit wie wir wollen, aber immerhin bis hallbergmoos

Komm erst steigst du ein und dann steig ich zu
Fast allein im abteil, zeit vergeht wie im flug
Komm wir fahren durch
Bis wir fast jede endstation kennen
Müssen lang nicht raus, nicht wie sonst jeden tag
Doch erfahren wenn wir fragen was wir wollen auf der fahrt
Komm wir fahren durch
Und kriegen auf blauem bezug
Von uns kaum genug

Ich hab mich so oft über die deutsche bahn aufgeregt
Ich hab mich so oft über mvv asfgeregt
Ich habe so oft ewigkeiten irgendwo auf irgendeine sbhan gewartet
Aber wenn ich so zurückschau, muss ich sagen,
Dass das sbahnfahren auch einfach ein riesiger teil meines lebens war
Wie oft habe ich texte in der sbahn geschrieben
Wie oft habe ich unfassbar gute musik in der sbhan gehört
Wie oft habe ich über mein leben nachgedacht
Und so viele gute momente mit menschen gehabt
Und deswegen kann ich einfach nur sagen
Ich bin sbahnkind, ich bin vorstadtkind
Und ich steh dazu
Es war ein guter teil meines lebens
Liebe an jeden der öffentlich fährt
Und man sieht sich auf dem viererabteil



Credits
Writer(s): Emil Kafitz
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