Elektra, Op.58: "Elektra!"

CHRYSOTHEMIS
Elektra!
ELEKTRA
Ah, das Gesicht!
CHRYSOTHEMIS
Ist mein Gesicht dir so verhaßt?
ELEKTRA
Was willst du?
Rede, sprich, ergieße dich,
dann geh und laß mich!
Was hebst du die Hände?
So hob der Vater seine beiden Hände,
da fuhr das Beil hinab und spaltete
sein Fleisch.
Was willst du?
Tochter meiner Mutter,
Tochter Klytämnestras?
CHRYSOTHEMIS
Sie haben etwas Fürchterliches vor.
ELEKTRA
Die beiden Weiber?
CHRYSOTHEMIS
Wer?
ELEKTRA
Nun, meine Mutter
und jenes andre Weib,
die Memme, ei, Aegisth,
der tapfre Meuchelmörder, er,
der Heldentaten nur im Bett vollführt.
Was haben sie denn vor?
CHRYSOTHEMIS
Sie werfen dich
in einen Turm,
wo du von Sonn' und Mond
das Licht nicht sehen wirst.
CHRYSOTHEMIS
Sie tun's, ich weiß es,
ich hab's gehört.
ELEKTRA
Wie hast denn du
es hören können?
CHRYSOTHEMIS
An der Tür, Elektra.
CHRYSOTHEMIS
ELEKTRA
Mach keine Türen
auf in diesem Haus!
Gepreßter Atem,
pfui! und Röcheln von Erwürgten,
nichts andres gibt's
in diesen Mauern!
Mach keine Türen auf!
Schleich' nicht herum,
sitz' an der Tür wie ich
und wünsch' den Tod
und das Gericht herbei
auf sie und ihn.



Credits
Writer(s): Hugo Hofmannsthal Von, Richard Dunser, Richard Strauss
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